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Buch: Snowden: Permanent Record

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Edward Snowden riskierte alles, um das System der Massenüberwachung durch die US-Regierung aufzudecken. Jetzt erzählt er seine Geschichte.

»Mein Name ist Edward Snowden. Sie halten dieses Buch in Händen, weil ich etwas getan habe, das für einen Mann in meiner Position sehr gefährlich ist: Ich habe beschlossen, die Wahrheit zu sagen.«

Mit 29 Jahren schockiert Edward Snowden die Welt: Als Datenspezialist und Geheimnisträger für NSA und CIA deckt er auf, dass die US-Regierung heimlich das Ziel verfolgt, jeden Anruf, jede SMS und jede E-Mail zu überwachen. Das Ergebnis wäre ein nie dagewesenes System der Massenüberwachung, mit dem das Privatleben jeder einzelnen Person auf der Welt durchleuchtet werden kann. Edward Snowden trifft eine folgenschwere Entscheidung: Er macht die geheimen Pläne öffentlich. Damit gibt er sein ganzes bisheriges Leben auf. Er weiß, dass er seine Familie, sein Heimatland und die Frau, die er liebt, vielleicht nie wiedersehen wird.
Ein junger Mann, der im Netz aufgewachsen ist. Der zum Spion wird, zum Whistleblower und schließlich zum Gewissen des Internets. Jetzt erzählt Edward Snowden seine Geschichte selbst. Dieses Buch bringt den wichtigsten Konflikt unserer Zeit auf den Punkt: Was akzeptieren wir – und wo müssen wir anfangen Widerstand zu leisten?

  • Softcover: 429 Seiten
  • Verlag: Fischer Taschenbuch
  • Sprache: Deutsch, aus dem Englischen von Kay Greiners
  • ISBN: 978-3-59-670069-1
  • Größe: 12,4 x 19 x 3,1 cm

 

Weitere Rezension:

Juni 2013, ein Paukenschlag: Der Guardian veröffentlicht die Enthüllungen des damals 29 Jahre alten Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden. Was zuvor nur als Vermutung kursiert ist, vielfach als Verschwörungstheorie abgewertet, wurde plötzlich zur Gewissheit: die westlichen Geheimdienste NSA & Co. haben ein System der Massenüberwachung aufgebaut. Ein System, in dem jede unserer Lebensregungen aufgezeichnet wird und dauerhaft ausgewertet werden kann.
Snowden wollte sich selbst nicht in den Mittelpunkt stellen, sondern seine Enthüllungen für sich sprechen lassen. Trotzdem – oder deswegen? – haben der oscarpämierte Dokumentarfilm „Citizenfour“ von Laura Poitras wie auch der Spielfilm „Snowden“ von Oliver Stone großes Interesse an ihm und auch Bewunderung für ihn geweckt.
Mir blieben damals viele Fragen: Wie schafft es ein Geheimdienst, sich so einen begabten Hacker als Mitarbeiter zu angeln, warum geht so jemand wie Edward Snowden vorher freiweillig zur Armee, wie hat er sein politisches Bewustsein entwickelt, was geht in so jemand vor?
Im Exil in Russland hatte Snowden genügend Zeit, seine Antworten auf solche Fragen vorzubereiten. Denn Edward Snowden ist ursprünglich kein Schriftsteller. Sein Werkzeug waren nicht Texte, die andere Menschen lesen sollten, sondern er war ein Hacker, der Code geschrieben hat. Das literarische Schreiben hat er sich für dieses Buchprojekt beigebracht.
„Permanent Record“ besteht aus drei Teilen: Im dritten Teil geht es um Snowdens Whistleblowing-Projekt und was daraus wurde.
Der zweite Teil handelt von seiner Karriere bei der NSA und der aufkeimenden Erkenntnis, dass in diesem System etwas nicht stimmt. Zuletzt schlägt er hier einen Bogen von seiner eigenen Lebenssituation zur Situation der Welt.
Im ersten Teil beginnt Edward Snowden mit der Beschreibung seiner Kindheit und Jugend – wie er zum Hacker und zum Computerfreak wurde und welche Offenbarung das Internet für ihn in seiner Jugend in den 90er Jahren war. Wie er – ohne richtigen Schulabschluss – seinen beruflichen Werdegang beim Staat beginnt. Und wie er am 9. September 2011 den kollektiven Schock der „Intelligence Community“ erlebt. Was mich persönlich an diesem ersten Teil des Buches besonders fasziniert hat, ist sein Spiel mit Sprache: Er beginnt seine Erzählung in der Ausdrucksweise eines 15-jährigen, der von seiner Kindheit als 6-Jähriger erzählt. Und während man sein Leben verfolgt, verändert sich beinahe unmerklich auch sein sprachlicher Ausdruck, lässt uns Leser teilhaben an der Reifung seiner Persönlichkeit.
Vorangestellt ist ein Vorwort, das alleine schon lesenswert ist, weil er dort seine Überzeugungen erläutert. Snowden hat das Gewissen des Internet neu justiert. Dies ist ein wirklich lesenswertes Buch.

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